Grammatik

 „Grammatik erwirbt ein Sprecher nur funktional, d.h. in der Sprachanwendung, mit der Motivation einer realen Redeabsicht“

(Engin, 2004)

 

Für den Unterricht in Deutsch als Zweitsprache bedeutet dies, dass das Erlernen grammatischer Strukturen Gegenstand eines handelnden, experimentellen und entdeckenden Unterrichts sein und nicht isoliert behandelt werden soll. Deshalb wurden die grammatikalischen Schwerpunkte in Lernfelder/Themen integriert. Da die Lernfelder austauschbar sind, muss jedoch die Lehrkraft entscheiden, an welchem Punkt ihre Schüler gerade stehen und welcher Schwerpunkt ihr gerade passend erscheint.

 

Implizite und explizite Grammatik

Es gibt zwei Möglichkeiten, sich die Grammatik einer Sprache anzueignen.

  • Sprachliches Können: „Die interne Bildung eines Begriffs, einer Regelung, die sich als Sprachgefühl, als Gespür für „das geht“ oder „das geht nicht“ äußert.“ (Bartnitzky, 2005). Vor allem beim Erlernen der Erstsprache entwickelt sich eine implizite Grammatik. Aber auch im Unterricht Deutsch als Zweitsprache kann durch ständige Wiederholung bestimmter Satzstrukturen und das so genannte „Sprachbad“ dieser Effekt erzielt werden.
  • Sprachliches Wissen: „Das Bewusstwerden sprachlicher Kategorien und Strukturen, das dem internen Begriff einen formulierten Begriff, einen Terminus zuordnet.“ (Bartnitzky, 2005).

Für den „Grammatikunterricht“ gilt, dass den Schülern das bereits intuitive Können, das sie unbewusst anwenden, bewusst gemacht und mit Hilfe von Übungen weiterentwickelt wird. Es geht nicht um die Vermittlung einer grammatischen Terminologie oder das Auswendiglernen von Regeln, sondern um die bewusste Auseinandersetzung mit Sprache und handelnde, forschende Sprachbetrachtung. 

 

Grundsätzlich gilt: Zuerst die Regel, dann die Ausnahmen – immer mit Begleiter.

Das Genus-Problem, über das Deutschlernende immer wieder stolpern, macht es für die Lehrkraft notwendig, stets die Artikel in den Unterricht mit einzubeziehen. Die Lehrkraft sollte darauf achten, deutlich zu sprechen, vor allem in Alltagssituationen oder Unterrichtsgesprächen, in denen der Genus nicht zentral steht.

 

TIPP: Eine Übersicht mit Sachanalysen und Übungen zu Problembereichen der deutschen Grammatik finden Sie hier (Projekt der Stiftung Mercator ).

 

Quellen:

Bartnitzky, H. (2005). Grammatikunterricht in der Grundschule. Berlin: Cornelsen-Verlag. 

Engin, H. (2004). Kinder lernen Deutsch als zweite Sprache: Prinzipien, Sequenzen, Planungsraster, Minimalgrammatik. Berlin: Cornelsen-Verlag. 

 

 

 

Unterrichtsideen

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