Lernbereich "Schreiben"

Die für den schriftlichen Sprachgebrauch notwendige Kenntnis der Schrift fehlt einigen Kindern beim Schuleintritt. Der Erwerb der Schrift sollte dem Erwerb der schriftlichen Fertigkeiten Lesen und Schreiben vorausgehen.

 

Schülerinnen und Schüler aus Kulturkreisen mit anderen Schriftzeichen erlernen zu Beginn des Spracherwerbs die Grapheme und Phoneme des deutschen Alphabets. 

 

Auch wenn sich der Zweitspracherwerb in erster Linie über das Sprechen vollzieht, muss dem Schreiben eine besondere Aufmerksamkeit zukommen. Meist ist nicht die Rechtschreibung das vorherrschende Problem bei Kindern mit nichtdeutscher Herkunftssprache, sondern der fehlende Wortschatz und die fehlenden grammatischen Strukturen. Diese Kinder benötigen genügend Schreib- und Leseimpulse, mit deren Hilfe sie üben können. Des Weiteren muss eine Vermittlung von Wortschatz und grammatischen Strukturen erfolgen.

 

Im Schreiben gibt es unzählige Varianten:

  • Ich-Texte: Diese Texte ermöglichen den Schülern sich persönlich mitzuteilen. Unter diese Rubrik fallen sowohl Akrostichons (Anfangsbuchstaben, -silben oder -wörter der Verszeilen eines Gedichtes, die ein Wort oder einen Satz ergeben) wie auch freie Schreibanlässe aller Art, die eine Darstellung der eigenen Persönlichkeit ermöglichen.
  • Schreiben mit Bildimpulsen: Alle möglichen Bilder eignen sich als Schreibimpulse, auch einzelne Bilder und Bildfolgen. Es genügt zunächst wenige Sätze zu schreiben. Man kann eine Geschichte an Hand von Bildern erzählen oder eine vertauschte Reihenfolge mit Hilfe weniger Wörter in die richtige Ordnung bringen.
  • Dokumentation von Arbeitsergebnissen: Auf Plakaten, Wandzeitungen oder in Themenheften können Arbeitsergebnisse aus verschiedenen Gruppen festgehalten werden. Sie werden in der Klasse aufgehängt und ihnen wird eine Bedeutung zugemessen. Für Kinder ist es wichtig, dass andere ihre Ergebnisse verstehen; deshalb bemühen sie sich um treffende Formulierungen.
  • Paralleltexte: Zu allen möglichen Texten lassen sich Paralleltexte verfassen. Bei dieser Übung ist die Textstruktur wichtig; der Wortschatz steht im Hintergrund, wird allerdings mitgeübt, da die Kinder sich auch hier um Formulierungen bemühen.
  • Lückentexte: Zum einen können lediglich Wortlücken in einem Satz vorkommen, dann trainiert man die inhaltliche Ebene und rückt das selbstständige Formulieren in den Hintergrund. Zum anderen kann man Informationslücken lassen, d.h. man lässt gezielt wichtige Informationen im Satz aus und erzeugt somit Neugier und Fragehaltung bei den Kindern und verlangt selbstgefundene Formulierungen.

 

Wie das Hör- und Leseverstehen entwickelt sich die Fähigkeit, Informationen schriftlich festzuhalten, langsam und auf der Grundlage häufigen Gebrauchs. Je mehr die Lernenden angeregt werden, Notizen, Bildtexte, kreative Texte aufzuschreiben und Kontakte aufzubauen, desto mehr gewinnen sie Einsicht in den strukturellen Aufbau und die Möglichkeiten der Sprache. 

 

Kenntnisse der Orthografie, der Grammatik und der sprachlichen Funktionen entwickeln sich durch die Arbeit an und mit Texten. 

Unterrichtsideen

Bücher, Kopiervorlagen,...

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