Unterrichtsideen zum Lernbereich "Hörverstehen"

Für den Lernbereich "Hörverstehen" eignen sich eine Vielzahl von Spielen, wobei teilweise bereits Artikulationsübungen mit einbezogen werden:

 

Stille Post

Ein Kind flüstert seinem Nachbarn ein Wort oder einen Satz ins Ohr, den dieser an seinen Nachbarn weiterflüstert. Als Hör- oder Sprechübung eignet sich das Spiel allerdings nur, wenn der Schwerpunkt auf das Hören und Weitersagen des richtigen Wortes bzw. Satzes liegt und erklärt wird, wie z.B. aus Halt alt, aus Trost Rost und schließlich Post wird. 

 

Hör-Memory

In der Gruppe übernehmen einzelne Kinder jeweils eine Memorykarte. Nach Antippen oder Aufrufen sagt das Kind "sein Wort"; das suchende Kind hört das Wort an und sucht nach der zweiten "Karte", einem gleich klingenden Begriff. 

Eine Artikulationsübung wird daraus, wenn die Bildkarten eingesetzt werden und die aufgedeckten Karten versprachlicht werden.

 

Gedichte, Reime, Sprichwörter, Zungenbrecher

Sie eignen sich nicht nur als Artikulations-, sondern auch als Hörübung, wenn die Kinder festhalten, was sie klanglich und inhaltlich gehört und verstanden haben, bevor sie sich durch mit- und nachsprechen dem Text annähern und schließlich z.B. Reime fortführen, Sprichwörter - inhaltlich und klanglich - mit denen aus der Herkunftssprache vergleichen und ihre Ergebnisse ihren Mitschülern vortragen. 

 

Obstsalat

Die Kinder sitzen im Stuhlkreis und ein Kind steht in der Mitte. Die Lehrperson teilt jedem Kind den Namen einer Obstsorte zu, auch mehrfaches Vergeben eines Sortennamens ist möglich. Das Kind in der Mitte ruft nun zwei Sorten auf (Bananen und Orangen), die Kinder mit diesen Sorten tauschen die Plätze, während das Kind aus der Mitte auch versucht, einen Platz zu bekommen. Das in der Mitte bleibende Kind, ruft die nächste Kombination auf. Ruft das Kind Obstsalat, müssen alle ihre Platze tauschen. 

Das Spiel kann auch mit anderen Wortfeldern durchgeführt werden: Kleidungsstücke, Tiere, Schulsachen, Farben, Zahlen...

 

Alle Kinder schwimmen

Folgende Verben lassen sich gut pantomimisch darstellen und sollten zum Wortschatz der Kinder gehören: schwimmen, rennen, gehen, hüpfen, tanzen, lachen, weinen, singen.

Stellen Sie sicher, dass die Kinder die Bedeutung dieser Verben kennen, bevor Sie mit dem Spiel starten. Gespielt wird stehend: die Lehrperson sagt an (Alle Kinder schimmen. Alle Kinder gehen....), die Kinder hören, verstehen und führen die entsprechende Bewegung aus. Anschliessend kann auch eins der Kinder die Rolle des Ansagers übernehmen. 

 

Tafelrallye

20-40 Bildkarten werden an der Tafel befestigt. Die Klasse wird in zwei Gruppen geteilt, jeder Gruppe wird eine Farbe zugeteilt. 

Die Kinder beider Gruppen stellen sich in zwei Reihen hintereinander auf, ca. zwei Meter von der Tafel entfernt, das erste Kind in jeder Gruppe bekommt ein farbiges Stück Kreide. 

Die Spielleiterin (oder ein Kind) nennt einen Begriff, zu einem an der Tafel hängenden Bild. Die ersten Kinder in den beiden Reihen versuchen schnell das entsprechende Bild einzukreisen, nennen jeder noch einmal das Wort, geben die Kreide weiter und stellen sich hinten in ihrer Gruppe an. Das nochmalige Nennen bringt Ruhe in das Spiel. Sind alle Bilder eingekreist, wird ausgezählt, welche Farbe dominiert. So können auch andere Inhalte, wie beispielsweise Zahlen, geübt werden.

 

Quelle: Kural, U. (2003). Deutsch als Zweitsprache. Sprachförderung: Grundlagen, Übungsideen, Kopiervorlagen. Hannover: Schroedel.